Gesundheitswirtschaft.info (Teil 2)
In den letzten Jahren hat die mit 25 Jahren relativ junge Fachdisziplin der Psychodermatologie große Fortschritte in den Bereichen Krankheitsverständnis, Prävention, Behandlung und Qualitätsverbesserung gemacht. Die Wissenschaftler wissen heute, dass die Nervenzellen der Haut nicht - wie lange angenommen - in der untersten Hautschicht enden, sondern in höheren Hautregionen. Diese Zellen spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Neurodermitis, so Privatdozent Dr. Wolfgang Harth, Vorsitzende des Arbeitskreises Psychosomatische Dermatologie in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und stellvertretender Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Phlebologie des Vivantes Klinikum im Friedrichshain: "Emotionen wie Angst, Wut und Freude werden so direkt in die Haut gesendet - und diese reagiert dann beispielsweise mit Entzündungen und Juckreiz. "
In Befragungen erklärten rund 70 Prozent der Neurodermitiker, dass psychischer Stress die Symptome verschlimmere. In klinischen Studien ließ sich das aber nur bei etwa 30 Prozent der Patienten nachweisen. Andere Patienten erkranken, weil sie auf Hausstaub oder Nahrungsmittel allergisch reagieren. Nun gelte es für die Psychodermatologen, Methoden zu entwickeln, die Menschen erkennen zu können, bei denen seelische Faktoren eine Rolle für ihre Hauterkrankung spielen, wie Psychodermatologe Harth erklärt: "Psychologische Trainings und Psychotherapie haben bei diesen Patienten einen besonders großen Effekt."
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